Die Zeit bestimmt das Anschwellen, die Abfolge der Wellen und die Wartezeit derer, die immer auf der Suche nach der perfekten Welle sind. Nach der Welle, die vielleicht nie kommen wird, der Riesenwelle, der einen Welle, die es dennoch wert sein wird, ein ganzes Leben lang jeden Tag mit dem Blick auf imaginäre Ozeane von ihr geträumt zu haben. Für erfahrene Surfer wie Paolo geht es bei der Wartezeit um alles oder nichts. Sie ist der kostbarste Luxus. Denn sie wissen, dass es die perfekte Welle gibt, und es liegt an ihnen, sie zu erwischen und mit Entspanntheit, Kraft, Anmut und Freiheit zu surfen, wie ein Blitz, der die Gegenwart einige Sekunden lang erhellt, aber das Herz und die Erinnerung für immer prägt.
EIN BANKER MIT EINER LEIDENSCHAFT
Paolo Paschetta ist 48 Jahre alt und stammt aus Mailand. Er ist der italienische Manager eines grossen Schweizer Vermögensverwalters. Seine ersten «Wellen» bezwang er auf dem Asphalt, auf einem Skateboard, in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre. Seitdem hält er rund um die Welt stets nach anderen Wellen Ausschau, diesmal aus Wasser und Schnee: «Mit 14, 15 Jahren befand ich mich in einer sehr intensiven Phase, einer dieser Phasen, die man wie eine Reihe unauslöschlicher Erinnerungen mit sich trägt. Es war eine Zeit der ersten wichtigen Freundschaften und der Suche nach einer Rolle im Leben. Meine fand ich bei den Skatern. Anschliessend machte ich mit Snowboarden, Surfen und Kitesurfen weiter, was ziemlich frustrierende Disziplinen sind, wenn man nicht am Meer wohnt.» Das Surfen lernte Paolo zunächst an der ligurischen Küste in Italien, in Arenzano, wo er seine Kindheit verbrachte. Für ihn ist das Surfen eine Geisteshaltung. «Es ist wie sein ganzes Leben nach einem Ziel zu streben, das man nie erreichen wird. Es ist ein nie endendes Ziel, das einen stetig motiviert, ein Begleiter, der einen nie verlässt. Alles dreht sich darum, den Moment auszukosten: Man muss immer in Bewegung bleiben, um die richtige Welle an der richtigen Stelle zu finden. Sobald ich kann, werde ich auf die Kanarischen Inseln und nach Hawaii reisen. Ich bin immer auf der Suche nach Orten, die mit meiner Familie kompatibel sind. Inseln mit einer ruhigen See auf der einen und Stürmen auf der anderen Seite.»
ZUM SKATEN IST MAN NIE ZU ALT
Surfen bedeutet auch sich weiterentwickeln zu können, der Zeit neue Möglichkeiten zu verschaffen. Die Geburt dreier Kinder und dann natürlich der Bedarf an Wellen, für die man nicht allzu weit reisen musste, brachten Paolo 2012 zurück aufs Skateboard: «Als ich einige Namen aus meinen Kindheitserinnerungen googelte, fand ich heraus, dass Tony Hawk, Steve Caballero und viele andere grosse Skater der 80er, alle über 50, immer noch richtige Champions waren. Also kaufte ich ein Brett und fing begeistert wieder an zu skaten. Ich fand heraus, dass es eine Schule gab, und nahm Unterricht. Einige müssen mich anfangs für verrückt gehalten haben, aber dann wurde ihnen klar, dass ich wirklich daran glaubte, denn ich war beharrlich und sehr entschlossen. Bis der Inhaber der Schule, Max Bonassi, ein Pionier der italienischen Skateboardszene, mich unter seine Fittiche nahm und mir Privatunterricht gab. Für mich war er schon immer ein unerreichbarer Guru, und dass er mich anrief, um gemeinsam zu skaten, war einfach unbezahlbar.»
PAOLO IN AKTION IM PINBOWL INDOOR SKATEPARK IN PERO (BILDNACHWEIS: CARLO FURGERI GILBERT PER GQ ITALIA)
PAOLO IN AKTION IM PINBOWL INDOOR SKATEPARK IN PERO (BILDNACHWEIS: CARLO FURGERI GILBERT PER GQ ITALIA)
DER GRUND WARUM
«Das Skaten», sagt Paolo, «ist für mich in erster Linie nicht einfach ein Sport, sondern ein neuer Ansatz, sich dem Leben zu stellen. Es macht einfach wahnsinnig viel Spass. Spass, der für jemanden wie mich, mit einem sehr beschäftigten Leben, sofort zugänglich ist. Es verleiht einem ein Gefühl von Freiheit, und Freiheit ist der wichtigste Wert im Leben eines Mannes. Es ist mein Moment, der Moment, in dem ich ganz ich selbst sein kann, in jeder Hinsicht, ohne Angst davor zu haben, verurteilt zu werden. Wenn man einen Fehler macht, applaudieren andere, um einem Mut zu machen. Das Glück, dass man empfindet, wenn einem ein schwieriges Manöver gelingt, ist eine Freude, die niemand verstehen kann, der nicht skatet. Man kann skaten, wann immer man will und mit wem man will. Man stellt seine eigenen Regeln auf. Ich brauche nicht zu verreisen, ich steige einfach auf meinen Roller, schiebe mein Skateboard unter den Sitz und fahre zum Skatepark. Es ist ein unglaublich belebendes Ventil, dem ich so viel Zeit widme wie möglich. Ausserdem habe ich den Community-Faktor entdeckt, denn die Skaterszene ist ein verrückter, sozialer Schmelztiegel. Im Skatepark sind die Unterschiede zwischen Alter, Sozialstatus, Ethnie und Bildung aufgehoben. Teenager grüssen einen wie den eigenen Bruder. Andere fragen leicht verlegen nach einem Tipp zu einem Manöver. Es ist toll sich in einem Kontext zu finden, indem es keine Titel und keine Barrieren gibt.»
ALLES, WAS WIR BRAUCHEN, IST ZEIT
Das Skaten ist für Paolo auch ein Moment der Dankbarkeit für alles, was die Zeit ihm geschenkt hat: die bedingungslose Liebe seiner Frau und seiner Kinder, eine «Säule, ohne die ich nicht stehen könnte, etwas, dass nicht einmal für einen Moment vergeudet werden darf». Ausserdem ist beim Skaten auch die Freizeit von unschätzbarem Wert. «Die Stunde im Skatepark ist unbezahlbar. Sie bedeutet in vollen Zügen zu leben, sich erfüllt zu fühlen, indem man etwas tut, dass die eigene Art zu leben und sich selbst zu interpretieren widerspiegelt. Deshalb ist es auch die zweistündige Fahrt wert, um in der winterlichen Kälte ins Wasser zu springen und vielleicht in letzter Minute festzustellen, dass die lang ersehnten Wellen nicht kommen werden. Trotzdem, es zwingt einen niemand. So ist das Leben! Und wenn man sein Leben nicht intensiv mit Dingen verbringt, die man liebt, dann lebt man überhaupt nicht.»
PAOLO BESUCHT DIE IWC SCHAFFHAUSEN BOUTIQUE IN MAILAND (BILDNACHWEIS: DANIELE BARRACO)
PAOLO BESUCHT DIE IWC SCHAFFHAUSEN BOUTIQUE IN MAILAND (BILDNACHWEIS: DANIELE BARRACO)
PAOLO BESUCHT DIE IWC SCHAFFHAUSEN BOUTIQUE IN MAILAND (BILDNACHWEIS: DANIELE BARRACO)
PAOLO BESUCHT DIE IWC SCHAFFHAUSEN BOUTIQUE IN MAILAND (BILDNACHWEIS: DANIELE BARRACO)
PAOLO BESUCHT DIE IWC SCHAFFHAUSEN BOUTIQUE IN MAILAND (BILDNACHWEIS: DANIELE BARRACO)
PAOLO BESUCHT DIE IWC SCHAFFHAUSEN BOUTIQUE IN MAILAND (BILDNACHWEIS: DANIELE BARRACO)
Für das perfekte Timing auf den Wellen, im Schnee und auf dem Asphalt hat Paolo die IWC Aquatimer Automatic 2000 Edition «35 YEARS OCEAN 2000» Ref. IW329101 gewählt – ein professionelles Tauchinstrument, das sich auch für alle Abenteuer an Land eignet.
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