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BEHIND THE GLOW – DIE ENTWICKLUNG VON CERALUME
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ERFAHREN SIE MEHR ÜBER DIE ENTSTEHUNG DER ERSTEN VOLL LEUCHTENDEN KERAMIKUHR VON IWC
Im Mai 2024 präsentierte IWC Schaffhausen die neue Ceralume®-Technologie und damit die erste Konzeptuhr mit komplett leuchtendem Keramikgehäuse. Die IWC-Entwicklungsabteilung XPL hat die Technologie über Jahre hinweg entwickelt und perfektioniert. Ceralume® entsteht durch das Beimischen hochgradiger Super-LumiNova®-Pigmente zu keramischen Rohstoffen. Leichter gesagt als getan: Eine der grössten Herausforderungen für das XPL-Team bestand darin, trotz unterschiedlicher Partikelgrössen eine perfekt homogene Mischung der Rohmaterialien zu erreichen, um den hohen Qualitätsstandards von IWC gerecht zu werden. Die Lösung war die Entwicklung eines massgeschneiderten Mahlprozesses.
Innovations-Produktmanager Leonard Fetz erklärt, wie es zur Entwicklung der ersten Ceralume®-Konzeptuhr und des bahnbrechenden neuen Fertigungsprozesses gekommen ist.
LEUCHTENDE IDEEN AUS DER LEHRLINGSWERKSTATT
Wie geht man an so ein Projekt ran?
Die Ideen kommen aus ganz verschiedenen Kanälen und Gefässen. In diesem speziellen Fall wuchs sie aus dem Apprentice Challenge heraus. Jedes Jahr entwerfen unsere Lehrlinge eine Uhr basierend auf unterschiedlichen Konzepten und Themen. Dabei entstand die Idee, eine vollständig leuchtende Uhr zu kreieren. Zwar nicht auf diesem Uhrenmodell, aber der Grundgedanke ist da entstanden.
Wie ging es dann weiter?
Wir nahmen uns das grobe Rendering des Lehrlings und sagten: «So, dann legen wir mal los!» Wir sassen sowohl mit internen als auch externen Spezialisten zusammen und berieten uns über die verschiedenen Optionen. Das ist ein lebendiger Prozess, an dem unser XPL-Team – das sind Experten von jeglichen Abteilungen wie Innovation, Konstruktion, Design, Einkauf usw. – beteiligt sind.
Dann diskutieren wir: Wie gehen wir mit dem Design vor? Was brauchen wir für Pläne? Welches Uhrenmodell kommt infrage? Was ist die Formkonzeption, also was wollen wir von dieser Uhr? Erst dann geht es ins Prototypisieren und in einem weiteren Schritt in die Produktion.
— Die IWC Ceralume® Concept Watch
Die Hauptarbeit war das Gehäuse, weil es das so noch nicht gab. Auf die anderen Komponenten haben wir uns später konzentriert.
— Die Pilot’s Watch Automatic 41 Black Aces ist IWCs erste Pilot’s Watch mit nachtleuchtendem weissem Zifferblatt
FARBABSTIMMUNG VON GEHÄUSE, ZIFFERBLATT UND ARMBAND
Wird von Anfang an parallel gearbeitet, oder konzentriert Ihr Euch zuerst auf das eine und dann das andere Element?
Die Hauptarbeit war das Gehäuse, weil es das so noch nicht gab. Auf die anderen Komponenten haben wir uns später konzentriert, denn dann ging es um Integrationen, z. B. in welchem Farbton das Band leuchten soll, und in welcher Grösse man es montieren kann. Wir mussten mit Lieferanten die Machbarkeit des Zifferblatts abklären, um unsere genauen Wünsche zu definieren und zu vermitteln. Das braucht Zeit. Parallel lief die Forschung, wie Ceralume® als Gehäusematerial verwendet werden kann.
Wozu die zusätzliche Forschung zum leuchtenden Zifferblatt? Konntet Ihr nicht einfach das Zifferblatt von der Black Aces-Uhr verwenden?
Ein leuchtendes Zifferblatt kann man in ganz vielen unterschiedlichen Nuance-Farben herstellen. Das Grundmaterial ist dasselbe, aber man kann es jedes Mal anders konfigurieren. Wollen wir mehr oder weniger Leuchtkraft? Wie hoch sollte der Super-LumiNova®-Anteil sein? Es galt ständig zu überprüfen, ob der Farbton der Super-LumiNova® auf den Zeigern und der Datumsscheibe zum Gehäuse passt. Zudem war die Black Aces eine 3-Zeiger-Uhr ohne vertiefte Compteure. Deshalb konnten wir nicht auf den bereits existierenden Zifferblättern aufbauen.
Die Krux ist, Gleichmässigkeit herzustellen, damit man am Schluss kein gesprenkeltes Gehäuse herstellt, das hier mal mehr und dort mal weniger leuchtet.
HERAUSFORDERUNGEN BEI DER HERSTELLUNG
Das Konzept ist doch eigentlich sehr simpel: Man mischt Keramik- und Super-LumiNova®-Pigmente miteinander. Warum ist die Herstellung von Ceralume® dennoch so kompliziert?
Die Partikel von Keramik und Super-LumiNova® sind unterschiedlich gross, obwohl Super-LumiNova® eigentlich auch eine Art Keramik ist. Es ist aber quasi unmöglich, sie von der Grösse her anzupassen. Das heisst, du hast hier eine Inhomogenität bei der Oberfläche. Die Folge sind vermehrte Ansammlungen entweder von Keramik- oder Super-LumiNova®-Partikeln. Die Krux ist, Gleichmässigkeit herzustellen, damit man am Schluss kein gesprenkeltes Gehäuse herstellt, das hier mal mehr und dort mal weniger leuchtet.
Und wie erreicht man das?
Das ist natürlich ein Geschäftsgeheimnis. Aber vereinfacht erklärt: Wir wandten ein spezielles Mahlverfahren an, das auf die verwendeten Rohstoffe abgestimmt werden musste.
— Leuchtender Gehäusering: Ceralume® entsteht durch das Beimischen hochgradiger Super-LumiNova®-Pigmente zu keramischen Rohstoffen
— Innovations-Produktmanager und gebürtiger Schaffhauser, Leonard Fetz
GLOW FOR SHOW
Was war für dich bei diesem Projekt die grösste Herausforderung, ganz persönlich?
Die technischen Anforderungen mit den ästhetischen Ansprüchen zu vereinen, war eine grosse Herausforderung. Das war nicht einfach, denn eine komplett leuchtende Uhr ist kein alltägliches Vorhaben. Dass wir in der Branche so viel positive Resonanz erhalten haben, macht mich als Projektleiter sehr stolz.
Zu welchem Anlass und Outfit würdest du die Uhr tragen?
Ich finde, eine weisse Keramikuhr kannst Du immer anziehen. Am Tag und ganz besonders am Abend. Überall, wo es ein bisschen dunkler wird, passt sie super. Denn nur schon bei der geringsten Veränderung der Raumbeleuchtung beginnt sie zu leuchten. Sie ist ein absoluter Eyecatcher und im Club fällt man damit besonders auf! Das, gepaart mit der Materialinnovation, macht die Uhr natürlich sofort zu einem Talking Piece. Jeder, der die Uhr sieht, will mehr wissen. Und das find ich so schön an diesem Projekt.
