Die Welt von IWC

Die Geschichte von IWC Schaffhausen

IWC-Geschichte Eine Chronographwerk-Geschichte

Tosende Wassermassen stürzen sich über die felsigen Klippen des weltberühmten Rheinfalls. Einige Kilometer stromaufwärts in Schaffhausen fliesst der Rhein eher gemächlich an den Atelierfenstern von IWC vorbei. Hier nahm vor mehr als 150 Jahren die Legende eines Unternehmens ihren Anfang, die noch heute fortgeschrieben wird.



Die Anfangsjahre

Bereits im zarten Alter von 27 war der US-amerikanische Ingenieur und Uhrmacher Florentine Ariosto Jones stellvertretender Leiter und Geschäftsführer der E. Howard Watch and Clock Co. in Boston – damals einer der führenden Uhrenhersteller der USA. Zu einer Zeit, als die meisten jungen Männer ihr Glück im Westen versuchten, machte sich Jones in die entgegengesetzte Richtung auf. Als Pionier und Abenteurer wollte er traditionelle Schweizer Handwerkskunst mit modernen Fertigungstechniken aus seiner Heimat USA verbinden. Leider stiess seine Geschäftsidee auf unverhüllte Skepsis bei den Facharbeitern in der Region Genf und den abgelegenen Tälern der Westschweiz.

1868 - 1903


Die ära von Ernst Jakob Homberger

Nach dem Tod von Johannes Rauschenbach-Schenk übernimmt der Schaffhauser Industrielle Ernst Jakob Homberger das Unternehmen. In dieser Epoche der Unternehmensgeschichte erblicken zwei Uhrenfamilien das Licht der Welt, die bis heute zu den Legenden gezählt werden. Die erste Spezialuhr für Flieger begründet die Tradition der Fertigung von Fliegeruhren in Schaffhausen, die dank ihres unverwechselbaren Designs noch heute weltweit beliebt sind. Als portugiesische Importeure eine Serie von grossen Armbanduhren mit hochpräzisen Taschenuhrkalibern in Auftrag geben, verlassen die ersten Modelle der Portugieser-Familie die Werkstätten von IWC.

1905 - 1940

Porträtbild von Homberger Ernst Jakob
1905
Nach dem Tod von Johannes Rauschenbach-Schenk übernimmt Ernst Jakob Homberger im Auftrag der Rauschenbach-Erben die Geschäftsführung von IWC.
Bild des Kalibers 76
1915
Die neuen Kaliber 75 (ohne Sekunde) und 76 (mit kleiner Sekunde) sind die ersten Uhrwerke, die IWC speziell für Armbanduhren entwickelt.
Bild des Homberger Stammhauses Stahlstich
1929
Ernst Jakob Homberger übernimmt die Unternehmensanteile seines Schwagers C. G. Jung und wird damit zum Alleininhaber von IWC.
Bild des Kalibers 9421
1931
IWC fertigt elegante rechteckige Uhren mit dem neu entwickelten tonneauförmigen Kaliber 87.
Bild der Fliegeruhr
1936
IWC bringt ihre erste Spezialuhr für Flieger auf den Markt. Die Uhr verfügt über eine Drehlünette mit spitz zulaufendem Zeiger zur Markierung der Abflugzeiten. Das Modell ist ausserdem mit einer antimagnetischen Hemmung ausgestattet.
Bild der Portugieser
1939
Dies ist das Geburtsjahr der Portugieser-Uhr – zwei portugiesische Importeure geben eine Serie von grossen Armbanduhren mit äusserst ganggenauen Taschenuhrkalibern in Auftrag.
Bild der Fliegeruhr
1940
Als Reaktion auf die bestehende Nachfrage entwickelt IWC die Grosse Fliegeruhr (Kaliber 52 T. S. C.) mit zentralem Sekundenzeiger.

Albert Pellaton kommt zu IWC

Die Nachkriegsjahre sind durch den vermehrten Gebrauch von Technik im Alltag der Menschen geprägt. Immer mehr technische Geräte erzeugen Magnetfelder, die die Ganggenauigkeit mechanischer Uhren beeinträchtigen können. Genau in dieser Zeit übernimmt Albert Pellaton die technische Leitung von IWC Schaffhausen. Zu seinen Erfindungen gehören das äusserst ganggenaue Kaliber 89 sowie das Weicheisen-Innengehäuse, das Uhrwerke gegen Magnetfelder abschirmt. Er entwickelt auch einen hocheffizienten bidirektionalen Klinkenaufzug, der unter dem Namen Pellaton-Aufzug zu Berühmtheit gelangt.

1944 - 1950


Hans Ernst Homberger übernimmt die unternehmens­leitung

In dem Jahr, in dem Hans Ernst Homberger die Leitung von IWC übernimmt, kommt die erste Ingenieur auf den Markt. Ihr schlichtes, rundes Design ist seitdem wiederaufgegriffen worden und heute das Markenzeichen dieser sportlich-eleganten Uhrenfamilie. Einige Jahre später bringt IWC die Aquatimer als Neuheit auf den Markt und schreibt damit das erste Kapitel einer Erfolgsgeschichte von Taucheruhren aus Schaffhausen, die noch heute fortgesetzt wird. Das Unternehmen spielt ferner eine Schlüsselrolle in der Entwicklung des ersten in der Schweiz hergestellten Quarzwerks Beta 21, das sein Debüt in der ersten Da Vinci mit ihrem charakteristischen sechseckigen Goldgehäuse feiert.

1955 - 1977

Porträt von Homberger Hans Ernst
1955
Hans Ernst Homberger übernimmt die Manufaktur als letzter privater Eigentümer. Die Ingenieur mit Automatikaufzug kommt auf den Markt.
Bild des Kalibers 44
1959
Mit dem Kaliber 44 entwickelt IWC ihr erstes Automatikwerk für Damen.
Bild der Aquatimer
1967
Die Aquatimer begründet die Erfolgsgeschichte von IWC in der Entwicklung und Fertigung von Taucheruhren. Mit einer unerreichten Wasserdichtheit bis 20 bar eignet sich dieses Modell perfekt für den professionellen Einsatz unter Wasser. Die Yacht Club Automatic wird auf der Baseler Uhrenmesse präsentiert.
Bild der Beta 21 Quartz
1969
IWC ist an der Entwicklung des Quarzwerks Beta 21 – eines Armbanduhrkalibers mit Quarzsteuerung (Frequenz 8192 Hertz) – beteiligt. Diese Entwicklung markiert eine Revolution in der Uhrmacherei. Die Da Vinci verfügt als erste Armbanduhr von IWC über das neue Quarzwerk Beta 21.
Bild der Ref. 1832
1976
Im Jahr 1976 ändert sich die Optik der IWC Ingenieur erheblich. Der Designer Gerald Genta (1931–2011) verleiht ihr einen völlig neuen Look. Noch heute ist die IWC Ingenieur SL, Ref. 1832 eine der grössten Design-Innovationen von IWC. Mit ihrem äusseren Erscheinungsbild spricht sie nicht mehr nur Techniker, sondern auch trendbewusste und anspruchsvolle Uhrenliebhaber an. Ihr Uhrwerk ist durch das zusätzliche, auf Kautschukpuffern gelagerte Innengehäuse gegen Magnetfelder bis zu 80.000 A/m sowie gegen Stöße aller Art geschützt.
Bild des Kalibers 9721
1977
Mit dem Kaliber 9721 präsentiert IWC ihre erste Taschenuhr mit Kalender und Mondphasenanzeige. IWC beginnt mit der Entwicklung ihrer Komplikationen. Dazu gehört eine Reihe von komplizierten Taschenuhren, die zum Teil skelettiert sind.

Die ära von Vdo Adolf Schindling

Auf dem Höhepunkt der Quarzkrise konzentriert sich IWC bewusst auf die Erschaffung von Meisterwerken der Uhrmacherkunst. Mit dem weltweit ersten Uhrengehäuse aus Titan legt das Unternehmen den Grundstein für seine beispiellose Expertise im Materialbereich. Mitte der 1980er-Jahre feiert der ewige Kalender von Kurt Klaus sein Debüt in der Da Vinci-Familie. Nach sieben Jahren Entwicklungszeit bringt IWC ihre erste Grande Complication auf den Markt und erreicht damit den Zenit der Haute Horlogerie. Anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens legt IWC die bis dahin komplizierteste mechanische Armbanduhr der Welt vor: «Il Destriero Scafusia».

1978 - 1995


Die Richemont-ära

Als IWC Teil von Richemont wird, erweitert das Unternehmen seine sechs Uhrenfamilien kontinuierlich um Meisterwerke von höchster technischer Präzision und exklusivem Design. In der Portugieser-Familie wird dem ewigen Kalender eine Doppelmondanzeige hinzugefügt, während dieselbe Komplikation in der Da Vinci-Kollektion erstmals eine digitale Anzeige von Datum und Monat aufweist. IWC führt den Aussen-Innen-Drehring für die Aquatimer ein und bringt ihre erste Armbanduhr mit Bronzegehäuse auf den Markt. Der Jahreskalender zeigt Monat, Datum und Wochentag im US-Format an – eine Hommage an den US-amerikanischen Gründer der Manufaktur.

2000 - 2014

Bild der Portugieser Tourbillon Mystere Retrograde
2000
Mit dem extragrossen Kaliber 5000 mit 7-Tage-Werk, Anzeige der Gangreserve und automatischem Pellaton-Aufzug entwickeln die IWC-Konstrukteure ein eigenes Kaliber für grosse Armbanduhren. IWC wird von Richemont übernommen.
Porträt von Guenter Bluemlein
2001
Günter Blümlein (1943–2001), u. a. Verwaltungsratspräsident von IWC, war eine herausragende Persönlichkeit, die entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Unternehmens nahm.
Bild der IW500203
2002
Auf dem Salon International de la Haute Horlogerie (SIHH) in Genf stellt IWC die Grosse Fliegeruhr mit 7-Tage-Werk, automatischem Aufzug sowie Gangreserve- und Datumsanzeige vor und knüpft so an die hauseigene Tradition der Grossen Fliegeruhr an.
Bild der Portugieser Perpetual Calendar
2003
Die Portugieser Perpetual Calendar mit dem neu entwickelten ewigen Kalender und der exklusiven Hemisphären-Mondanzeige ist ein weiteres Zeugnis der Innovationskraft von IWC. Ein weiteres Highlight ist die neue Fliegeruhrenfamilie Spitfire.
Bild der Portugieser Tourbillon Retrogade
2010
IWC bringt mehrere neue Uhrenmodelle in der Portugieser-Linie auf den Markt. Zum ersten Mal in der Geschichte kombiniert die Portugieser Tourbillon Mystère Rétrograde das fliegende Tourbillon mit einer zurückschaltenden Datumsanzeige. Während die Grande Complication ihr Debüt in einem Portugieser-Gehäuse gibt, verleiht die Portugieser Yacht Club Chronograph der Uhrenfamilie einen unverwechselbar sportlichen Touch. Die Da Vinci Chronograph Ceramic mit einem Gehäuse aus extrem widerstandsfähiger Hightechkeramik und Titan verfügt über einen faszinierenden tiefendimensional gestalteten Minutenkreis, der über dem Zifferblatt zu schweben scheint.
Bild der IW504101
2011
Die klassisch-elegante Portofino-Uhrenfamilie kombiniert Schweizer Präzision mit italienischer Lebenslust in neuem Gewand. Das Flaggschiffmodell der Kollektion ist die Portofino Handaufzug Acht Tage mit dem neuen IWC-Manufakturkaliber 59210. Die Kombination aus Titangehäuse, Kautschukarmband und Schleppzeiger macht die Ingenieur Doppelchronograph Titan zu einer Bereicherung der Ingenieur-Uhrenfamilie. Bei der Europäischen Südsternwarte (ESO) auf dem Cerro Paranal in Chile präsentiert IWC im August die komplizierteste und exklusivste mechanische Armbanduhr, die jemals in Schaffhausen gefertigt wurde: die Portugieser Sidérale Scafusia. Sie verfügt über ein patentiertes Konstantkraft-Tourbillon mit zahlreichen Komplikationen sowie über individuell berechnete astronomische Anzeigen. Jede Uhr ist ein unverwechselbares Unikat und wird exklusiv auf Bestellung gefertigt.
Bild der IW358001
2014
Einführung der neuen Aquatimer-Generation mit einem innovativen Aussen-Innen-Drehring. Diese Funktion vereint die Vorteile eines Innendrehrings mit dem höheren Bedienkomfort eines aussen liegenden Drehrings. Mit dem neuen digitalen ewigen Kalender, dem mechanischen Tiefenmesser und der sensationellen Druckfestigkeit bis 200 bar erreicht die Uhrenfamilie den Zenit der Haute Horlogerie. Ausserdem verwendet IWC hier für ein Uhrengehäuse erstmals Bronze, ein Material mit einer ganz besonderen Strahlkraft.