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ARTIKEL

90 Jahre Genialität – Happy Birthday an Unseren Legendären Uhrmacher, Kurt Klaus!

90 Jahre Genialität – Happy Birthday an Unseren Legendären Uhrmacher, Kurt Klaus!
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Elisabeth Gruender

Elisabeth Gruender

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ZWEI GENERATIONEN, EINE LEIDENSCHAFT: KURT KLAUS UND MARKUS BÜHLER IM GESPRÄCH ÜBER DIE UHRMACHERKUNST VON DAMALS UND HEUTE

Der 90-jährige Uhrmacher Kurt Klaus vor einem grauen Hintergrund sitzend

Am liebsten kocht Kurt Klaus etwas Feines oder geht durch Schaffhausen spazieren. Bis vor zehn Jahren noch mit seinen vier Windhunden, die jeder IWC-ler gut kannte. Inzwischen ist es ein «bequemer Königspudel», Janosh. Seit 25 Jahren ist Herr Klaus pensioniert, doch seinen Mitarbeiter-Badge hat er nie zurückgegeben. Zu gerne besucht er seine Firma oder arbeitet an Projekten. Und noch immer ist er dann das Zentrum aller Aufmerksamkeit. Uhrmacher, Entwickler, Projektleiter, Marketeers – sie alle schenken ihm ein freudiges «Grüezi» oder «Hello, Mr. Klaus», wenn er durch die Gänge schlendert. Für sie zählt er zu den GOATs der Uhrmacherkunst, den Legenden seines Fachs, und ist ein Reichtum an technischem Fachwissen. Alle sind eifrig, von ihm zu lernen, und er freut sich, weiterhin zu IWCs Projekten beizutragen.

 

Zur Feier von Kurt Klaus’ 90. Geburtstag organisierte das JOURNAL ein Gespräch zwischen zwei Generationen, die eine gemeinsame Leidenschaft verbindet: die Uhrmacher Kurt Klaus und Markus Bühler. Hier reflektieren sie über die Vergangenheit und Gegenwart der Uhrmacherkunst. 

DAS IWC-HAUPTQUARTIER

Markus Bühler: Du kommst wie ich auch aus Sankt Gallen, richtig? 

 

Kurt Klaus: Richtig, und meine Frau auch. Nach der Uhrmacherschule habe ich in La Chaux-de-Fonds in der Westschweiz gearbeitet. Dann hat sie mich in Grenchen besucht. Wir hatten schon ganz früh vom Heiraten gesprochen und sie hat gesagt: «Ja, Heiraten wäre super. Aber bitte nicht in Grenchen.»

 

MB: [Lacht] Weil es dort im Winter immer so neblig ist ... 

 

KK: Dann habe ich gedacht, na gut, dann komme ich in die Ostschweiz. 

 

MB: Wie hat die IWC denn zu der Zeit ausgesehen?

 

KK: Das jetzige Gebäude an der Baumgartenstrasse war schon damals das Hauptgebäude. Unten im Parterre links und rechts vom Haupteingang war die Produktion. Links das Ébauche [Abteilung für die Herstellung der Basiswerke] – so nannten wir es, denn früher wurde auch bei der IWC noch viel Französisch gesprochen. Schon damals hatten wir super gute, mechanisch gesteuerte Maschinen. Richtige Automaten, die die Platinen und Brücken gefräst haben.

Zwei Uhrmacher in Anzügen sitzen nebeneinander und unterhalten sich

— Markus Bühler, Associate Director Watch & Movement Assembly, und Kurt Klaus, Schöpfer des Ewigen Kalenders von IWC, beim Gespräch im IWC Manufakturzentrum

MB: Ich mag mich an die Maschinen erinnern. Sie waren relativ klein und hatten spezielle Operationen durchgeführt. 

 

KK: Ja, für jede Operation brauchte es eine andere Maschine. Aber ich fand sie damals ziemlich gross. Rechts neben dem Haupteingang war die Werkzeugmacherei. Die war für mich sehr wichtig, denn für meine Prototypen-Entwicklung musste ich öfter spezielles Werkzeug anfertigen lassen. Ich hatte sogar meine eigene Drehbank. 

 

Im 1. Stock waren Büros, wie heute noch. Und im Flügel zum Rhein hin war die Uhrmacherei. Ich arbeitete im obersten Stock, gleich beim Rhein. Dort war unsere Werkmontage-Werkstatt. Dem Fenster entlang stand ein langer Tisch, wir haben also nebeneinander gesessen und gearbeitet. 

 

MB: Fast ein bisschen wie heute in der Linienmontage…

 

KK:  Eigentlich schon, aber es war keine allzu konsequente Linie. Dort habe ich angefangen, am 2. Januar 1957. 

Ich bin als ganz einfacher, kleiner Uhrmacher zur IWC gekommen. Ich wollte einfach Uhrmacher sein
– Kurt Klaus
Zwei Uhrmacher ziehen sich antistatische Uhrmacherkittel an

— Für ihren Besuch in der Komplikations-Abteilung schlüpfen Markus Bühler und Kurt Klaus in antistatische Uhrmacherkittel

EXZELLENZ ÜBER ALLES

MB: Wie Du habe ich auch in der Prototypen-Abteilung gearbeitet. Das war schon immer eine wichtige Anlaufstelle für neue Werkentwicklungen. Bist Du als Prototypen-Bauer eingestellt worden?

 

KK: Nein, ich bin als ganz einfacher, kleiner Uhrmacher zur IWC gekommen. Ich wollte einfach Uhrmacher sein. Nachdem ich in der Schule recht gut abgeschlossen hatte, stellte ich mich bei Albert Pellaton vor. Er fand mein Zeugnis super gut, sagte aber: «Wissen Sie, ein IWC Uhrmacher ist schon noch eine Stufe höher.» Er war ein Perfektionist. So kam ich als Anfänger zu IWC und montierte Räderwerke. Früher waren die Toleranzen nicht so eng wie heute. Klar, man hat mit Hundertsteln und Tausendsteln gerechnet, aber die Räder hatten mehr Höhenspiel, das wir einstellen mussten. Auch das war die Aufgabe des Uhrmachers.

 

[Jetzt beginnen Kurt Klaus’ Augen zu funkeln] Für die Finissage hatten wir einen Apparat, um das Höhenspiel einzustellen. Es war ein Block, eine Potence, auf den man das Werk setzte. Man konnte ein kleines Hebeli ziehen, sodass der Stein langsam nach oben stiess und das Höhenspiel immer kleiner wurde. Danach kontrollierte der Visiteur alles.

 

MB: Diese Zwischenkontrolle gibt es noch heute – wir nennen das In-Prozess-Kontrolle. Das Höhenspiel beurteilen wir heute nicht mehr mit dem Auge, sondern mit einer Messmaschine. Diese hebt alle Zapfen der Räder an und misst das Höhenspiel. So weiss der Uhrmacher, wie viel Spiel das Minutenrad braucht. Interessant, dass Ihr das Spiel im fertigen Räderwerk eingestellt habt. Heute korrigieren wir es separat. 

 

KK: Wir haben ein Hebeli gezogen. Das hat den Stein in der Platte langsam nach oben geschoben und wupp wupp… isch guet gsi [dann war es gut]

Drei Uhrmacher stehen hinter einem Uhrmachertisch, während einer den Montageprozess erklärt.

— Kurt Klaus und Markus Bühler begutachten den Montageprozess in der Komplikationsabteilung im IWC Manufakturzentrum

Älterer Herr im grauen Anzug hält eine Armbanduhr mit ewigem Kalender

— Kurt Klaus ist so etwas wie der Superheld der Uhrenliebhaber – der geniale Kopf hinter IWCs Ewigem Kalender mit Bedienung über die Krone

«JETZT FÄNGT ES ERST RICHTIG AN»

MB: Wie hat sich die IWC damals von den anderen Uhrenmarken abgehoben?

 

KK: Wie Albert Pellaton schon gesagt hatte: ein IWC Uhrmacher musste immer noch eine Stufe höher sein. 

 

MB: Bei mir war es vor 23 Jahren ähnlich. Ich habe meine Lehre bei IWC mit einer guten Note abschliessen dürfen und wurde als Prototypen-Uhrmacher eingestellt. [Der Produktionsleiter] Ronald Jäger sagte: «Du hast eine super Note, aber jetzt fängt es erst richtig an.» Und er hatte recht – die Herausforderungen waren gross. Der Anspruch an Robustheit und Wasserdichtigkeit ist gestiegen, was die Entwicklung neuer Werke sehr herausfordernd macht. 

 

KK: Das stimmt, ja.

 

MB: Wie viele Kollegen haben an der Entwicklung des Ewigen Kalenders gearbeitet?

 

KK: [lächelt und zeigt auf sich] Mehr oder weniger war ich das ganz alleine. Ich habe Bestandteile selber hergestellt und mit einer wunderschönen Bohrmaschine gearbeitet. Die gibt es heute bestimmt nicht mehr.

 

MB: Doch, die stand früher in der Lehrwerkstatt. Auf der habe ich auch mein Tourbillon hergestellt. Die war sehr präzise. 

 

KK: Diese Maschine hatte ich wahnsinnig gern. An der konnte ich alles machen. Also für die ersten Ewigen Kalender stellte ich damit die komplette Modulplatte her – alles! Fräsungen, Bohrungen, …

MB: Wahnsinn, das ist eine unheimliche Leistung! Heute ist eine Entwicklung ohne CNC-Maschine kaum vorstellbar. Wenn wir ein neues Uhrwerk entwickeln, beginnt zwar alles mit dem Entwickler, aber alle Instanzen, die das Produkt später fertigen, sind von Anfang an involviert. Es ist entscheidend, schon vom ersten Schritt an sicherzustellen, dass einerseits modernste Maschinen eingesetzt werden können und andererseits der gesamte Prozess, inklusive Qualitätskontrolle und Einkaufsteilen, von Anfang an mitbegleitet wird. Nur so können wir zu jeder Zeit die optimale Produktion gewährleisten.

 

Zudem muss schon früh die Industrialisierung der Werkmontage berücksichtigt werden: die erste Werkplatte, Räderwerkbrücke, Komponente – alles sollte vorab am Computer in 3D zerlegt und zusammengesetzt werden können. So kann man prüfen, ob der Uhrmacher es montieren kann und wo Schwierigkeiten auftreten könnten. [Kurt Klaus schmunzelt in sich hinein] 

 

KK: Das Spannendste für mich war, die Uhrmacherei von damals und heute miterleben zu können und zu sehen, wie sich die IWC Jahr für Jahr weiterentwickelt. Ein grosses Erlebnis der Uhrmacherei. 

Zwei Uhrmacher besichtigen das IWC Manufakturzentrum

— Markus Bühler zeigt Kurt Klaus seine Arbeitsbereiche im IWC Manufakturzentrum

Ein Werk komplett zu montieren und mitzuerleben, wie es dann supermässig funktioniert. Das war für mich der Stolz der Uhrmacherei
– Kurt Klaus

MONTAGEFREUDEN UND ULTRASCHALLBÄDER

MB: Welche Arbeit hat Dir am meisten Freude bereitet?

 

 KK: Am Anfang war es die grundlegende Uhrmacherei: Ein Werk komplett zu montieren und mitzuerleben, wie es dann supermässig funktioniert. Das war für mich der Stolz der Uhrmacherei. Auch bei den Reparaturen, wo wir damals zum ersten Mal mit Ultraschall gearbeitet haben – das war das allermodernste. 

 

MB: Das Reinigungsbad mit Ultraschall …

 

KK: Genau, eine grosse Ultraschallreinigung für alle Uhrenteilchen. Wir haben das Werk auseinandergenommen, die Einzelteile ins Ultraschallbad gelegt und sie dann wieder montiert. Wir nannten es «Wäschchuchi» [«Waschküche»]. Das hat Herr Pellaton nicht so gerne gehört. 

 

MB: [lacht] Ja, das kann ich mir vorstellen. Zu Deinem Ewigen Kalender: wenn Du ihn an einem Handgelenk siehst, was löst das in Dir aus?

 

KK:  Eine wahnsinnige Befriedigung. Die Ewigen Kalender von heute sind im Grunde genommen genau das, was ich in den 80-er Jahren gezeichnet habe. Sie sind nicht gestorben. Sie sind immer noch da. Auch nach 40 Jahren. Die Funktionen sind immer noch dieselben – glücklicherweise modernisiert. Und dieses Jahr der Eternal Calendar. Das ist natürlich ein Wunderstück. 

Zwei Uhrmacher im Anzug prüfen Werkteile für Uhren

— Klaus und Bühler bei der Prüfung von Werkteilen in der Abteilung für Prototypen und Kleinserien

Die Uhrmacherei selbst hat sich in den letzten 70 Jahren gar nicht so fest verändert. Wenn ich sehe, wie die Uhrmacher an ihrem Tisch sitzen und mit der Pinzette die Rädli einsetzen, dann erinnere ich mich daran, wie ich das selbst vor 70 Jahren gemacht habe. Ich habe die Hebeli allerdings noch selbst mit der Feile hergestellt
– Kurt Klaus
Zwei Uhrmacher in Anzügen im Uhren-Manufakturzentrum lächeln in die Kamera

— Kurt Klaus, Erfinder des Ewigen Kalenders von IWC, und Markus Bühler, Associate Director Watch & Movement Assembly, am Ende ihres Rundgangs durch das Manufakturzentrum

MIT WENIG VIEL ERREICHEN

MB: Früher standen nur wenige Hilfsmittel wie eine Logarithmen-Tabelle zur Verfügung. Mit wenig hast Du viel erreicht, was unseren Ewigen Kalender heute auszeichnet: Er ist allein über die Krone korrigierbar. Dieser Ansatz, mit einfachen Mitteln viel zu erreichen, prägt unser Denken auch heute noch. Wir überlegen uns immer, welche Teile eine Funktion wirklich braucht. 

 

KK: Dass man Logarithmen auch mit einem Taschenrechner berechnen kann, habe ich erst später erfahren. Ich habe dann auch so ein Apparäteli, einen HP-Taschenrechner, bekommen. Trigonometrische Funktionen waren alle da drin. Seitdem habe ich die Logarithmen-Tabelle vergessen. 

 

[Markus zückt sein Handy und zeigt eine App mit dem HP-Rechner.]

 

MB: Ich kann noch heute ausschliesslich mit dieser digitalen Version eines HP-Rechners rechnen. 

 

KK: Ja, so ist bei mir die Digitalisierung angekommen. Die Uhrmacherei selbst hat sich in den letzten 70 Jahren gar nicht so fest verändert. Wenn ich sehe, wie die Uhrmacher an ihrem Tisch sitzen und mit der Pinzette die Rädli einsetzen, dann erinnere ich mich daran, wie ich das selbst vor 70 Jahren gemacht habe. Ich habe die Hebeli allerdings noch selbst mit der Feile hergestellt. 

MB: Das stimmt, vieles hat sich nicht verändert, aber heute haben wir mehr digitale Unterstützung. Mit modernen CNC-Maschinen, Drahterosion und 3D-Druck lassen sich Prototypen viel schneller herstellen. Das musste früher von Hand gemacht werden. Ohne diese Technologien wäre die Entwicklung von Ceratanium® gar nicht möglich gewesen.

 

Ich könnte noch Stunden weiter reden mit Dir, aber zum Schluss eine ganz persönliche Frage: Habt ihr Euch auch mal ausserhalb der Arbeit getroffen?

 

KK: An ein Weihnachtsessen im Hombergerhaus kann ich mich noch gut erinnern. Da gab es Fleischkäse mit Rösti. Und im IWC Sportclub habe ich Tennis gespielt. Aber sonst war ich ausserbetrieblich nicht sonderlich aktiv. Da war ich vielleicht ein wenig eigen. Ich habe fünf Jahre lang die Welt nur so [imitiert die Körperhaltung eines Uhrmachers] gesehen, bis der Ewige Kalender fertig war. Meine Familie war mir sehr wichtig. Am 2. Januar 1957 habe ich bei IWC angefangen, genau zwei Monate später geheiratet, und im Januar 1958 kam unser erster Sohn auf die Welt. Von da an war die Familie mein einziges Zentrum. 

Nach dem Gespräch werden Portraitfotos gemacht. Während der Fotograf den Hintergrund vorbereitet, checkt Herr Klaus auf seinem Handy die E-Mails – nur keine Zeit verschwenden. Im digitalen Zeitalter ist er voll angekommen. Und für kreative Ideen ist er ohnehin offen. „Das mache ich immer sehr gerne mit“, sagt er. Trotzdem freut er sich schon darauf, am Abend in seine Finken zu schlüpfen und sich ein gutes Znacht zu kochen. Morgen widmet er sich dann wieder seiner zweiten grossen Leidenschaft: seinem Garten. Sträucher schneiden liegt ihm weniger, dafür liebt er es, Blumen zu pflanzen und zu pflegen. Seinen 90. Geburtstag? Den feiert er wie immer im kleinen Kreis – mit seinen beiden Kindern und seinem Königspudel Janosh.