IWC Schaffhausen bietet als erste Luxusuhrenmarke per Livestream eine virtuelle Führung durch das Manufakturzentrum an.
Das JOURNAL hat Corinne bei einer ihrer Führungen begleitet.
«Stellen Sie auch Taschenuhren her?» Felix kann seine Begeisterung kaum verbergen. Mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen hüpft der Siebenjährige vor dem Computerbildschirm auf und ab. Mit einem nachsichtigen Lächeln versuchen seine Eltern ihn wieder auf seinen Stuhl zu ziehen. «Ja, das machen wir tatsächlich manchmal», sagt Corinne auf dem Bildschirm und lacht. Nie zuvor hat sie ein Kind erlebt, das sich derart für die Uhrmacherkunst begeistert.
Als eine der zwölf professionellen Guides hat Corinne bereits zahlreiche Besuchergruppen, per Livestream, durch die Manufaktur von IWC Schaffhausen geführt. Sie loggen sich von überall in der Welt aus ein: Asien, Amerika, Australien und natürlich Europa. Manchmal sprechen sie über das Wetter an ihrem Standort, bevor es losgeht. Aber was sie wirklich zusammenbringt, ist ihre gemeinsame Leidenschaft für Uhrmacherkunst, Maschinenbau und Technologie.
DIE ZUKUNFT DER TECHNISCHEN INNOVATION
Seit dem Sommer 2020 bietet IWC Schaffhausen massgeschneiderte virtuelle Führungen durch das neue Manufakturzentrum an – das erste vollständig neue Gebäude, das die Marke seit ihrer Gründung im Jahr 1868 erbaut hat. Rund 100 Handwerker, 70 Baufirmen und 25 Ingenieurbüros arbeiteten nicht länger als zwei Jahre an diesem neuen Zuhause für die Zukunft der technischen Innovation. Das Gebäude ist ein architektonischer Schatz, der die Produktion von Uhrwerkskomponenten und Gehäusen sowie die Montage der Uhrwerke unter einem Dach vereint.
Die Besucher der heutigen virtuellen Führung sind eine bunt gemischte Gruppe verschiedenster Hintergründe, Altersgruppen und Berufsfelder. Angefangen bei Felix und seinen Eltern bis hin zu den Brüdern Manfred und Matthias, beide Ingenieure, und Ruth und Barbara, zwei Damen, die in der Kommunikationsabteilung eines Architekturbüros arbeiten.
a. Das Manufakturzentrum, Zeichnung von Ben Li (Inkdial)
b. Designzentrum, Zeichnung von Ben Li (Inkdial)
MANUFAKTUR FÜR UHRENKOMPONENTEN
Die Reise beginnt mit einem kurzen Videoclip, der den virtuellen Besucher in die Welt von IWC Schaffhausen eintauchen lässt. Jüngere Gäste wie Felix fühlen sich vielleicht aufgrund des lustigen Intros an einige Animationsfilme erinnert. Die Gruppe erfährt einiges über die Geschichte von IWC Schaffhausen, das Designzentrum und die einzelnen Abteilungen, in denen die Experten und Uhrmacher der Marke die insgesamt 1.500 verschiedenen Uhrenkomponenten fräsen, bohren, guillochieren, veredeln und zusammenbauen. Währenddessen beantwortet Corinne nicht nur alle Fragen, sondern navigiert die Gruppe auch gekonnt durch eine 3D-Darstellung des Zentrums, indem sie eine schwindelerregende Anzahl an roten, blauen und grünen Knöpfen drückt.
DEM UHRMACHER ÜBER DIE SCHULTER BLICKEN
«Was die virtuelle Führung so besonders macht, ist dass die Besucher die Arbeit unserer Angestellten und Uhrmacher aus nächster Nähe beobachten können. Sie erhalten einen faszinierenden Einblick», erklärt Corinne. Ihre Gruppe ist bei einem der Highlights der Führung angekommen: der Uhrwerkmontage. Die beiden Ingenieure können ihre Begeisterung kaum im Zaum halten. Ihre Augen kleben förmlich am Bildschirm.
Mit der IWC Cyberloupe auf dem Kopf – einer besonderen Lupe mit integrierter Kamera, die in Echtzeit einen Blick auf das komplexe Innenleben einer Uhr gewährt – setzt der Uhrmacher Robin die Unruh in das Uhrwerk ein. Dieser Schritt gilt als der wichtigste des Montageprozesses. Das Herz der Uhr beginnt zu schlagen.
a. Ceratanium®, Zeichnung von Ben Li (Inkdial)
b. Uhrwerkmontage, Zeichnung von Ben Li (Inkdial)
IN- UND AUSWENDIG
Mit viel Geduld erklärt Corinne der Gruppe, warum eine Uhr tickt, wie Komponenten veredelt werden, wie Ceratanium® hergestellt wird und warum Uhrmacher mit erhobenen Armen an ihrer Werkbank sitzen. Wie all ihre Kollegen kennt sie IWC Schaffhausen in- und auswendig. «Die meisten von uns arbeiten schon seit vielen Jahren für IWC Schaffhausen», sagt Corinne, die auch als Heritage Manager für das Museum von IWC Schaffhausen tätig ist. «Ein Kollege ist ein ehemaliger Uhrmacher, einer ist Experte für die Geschichte von Schaffhausen, einige weitere haben im Marketing gearbeitet, und zwei von uns blicken hinsichtlich der Marke auf eine sehr lange Familientradition zurück. Wir alle tragen IWC Schaffhausen in unserem Herzen.»
WIE ZWEI KLEINE MAIKÄFER
Nach 60 Minuten und unzähligen Fragen von Felix, der erklärt er wolle sich später eine eigene mechanische Taschenuhr kaufen, bringt Corinne die Führung zu einem Abschluss. Für sie ist es nichts Ungewöhnliches, mit Fragen, Kommentaren und Komplimenten überhäuft zu werden. Kürzlich hatten zwei ihrer Gäste während der gesamten einstündigen Tour ein breites Lächeln im Gesicht, «wie zwei kleine Maikäfer». Später erfuhr sie, dass einer der beiden seit seiner Kindheit davon geträumt hatte, Uhrmacher zu werden.
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